First published at 04:11 UTC on September 27th, 2022.
Die Mutter aller Dinge
Klangbild: Albert Behrend
ausführende Produktion: memplex-art
© 2022 Anstalt für experimentelle Querverbindungen
Die Mutter aller Dinge
„Bei einem Fluß ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt …
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Die Mutter aller Dinge
Klangbild: Albert Behrend
ausführende Produktion: memplex-art
© 2022 Anstalt für experimentelle Querverbindungen
Die Mutter aller Dinge
„Bei einem Fluß ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das erste von dem, was kommt. So ist es auch mit der Gegenwart.“ (Leonardo da Vinci)
Nach den Lehren der alten miletischen Philosophen war das Wasser erste Element, das arché, die Mutter aller Dinge. Das Wasser gebar den »Geist«, der offenbar als männliches Prinzip aufgefaßt wurde; daher umfaßte der von den Christen aus dem Heidentum übernommene Gedanke von der Wiedergeburt durch die Taufe beide Elemente: das (weibliche) Wasser und den (männlichen) Geist. Das Taufbecken wurde als »Schoß« bezeichnet - vornehmlich als Schoß der Maria, deren Name der aller alten Meeres-Göttinnen war. Die meisten Mythen verlegten den ersten Impuls der Schöpfung in den Wasser-Schoß des Chaos oder der »Formlosigkeit«, der für die Große Mutter (Tiamat, Kali, Ma- Nu, Themis usw.) stand. Dieses Bild entspricht in der Tat der Unfähigkeit, zwischen dem Selbst und Anderen oder dem Selbst und der Mutter zu unterscheiden; damit drückt es eine Erfahrung aus, die ein Kind im Mutterleib macht und unbewußt als archetypisches Bild sein Leben lang erinnert. Der Mutter-Buchstabe M (Ma) war ein Ideogramm für die Wellen des Wassers.
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